Girovagando und Vogalonga- Grado und die Lagune von Venedig

Donnerstag: Einen Tag vor der Abreise treffen sich Holger, Manfred, Andreas, Ute und ich um den großen Hänger zu beladen und die Route zu besprechen. Wir wollen zu fünft in meinem Auto die Reise nach Grado antreten. Holger macht uns darauf aufmerksam, dass in Italien überstehende Ladung immer mit einer 50x50 cm großen Warntafel aus Alu kenntlich gemacht werden muss. Wie nun aber anbringen ? Die Kreativität der Laizer Kanuten ist gefordert und nach einiger Zeit finden wir gemeinsam eine etwas ungewöhnliche Lösung.

 

Freitag: Gegen 8:00 Uhr treten wir die etwa 10 stündige Fahrt zur Laguna di Grado an. Um 18:00 Uhr hat Fahrtenleiterin Isa auf dem Campingplatz Belvedere das erste Treffen der Teilnehmer angesetzt,-uns bleiben nach recht später Ankunft kaum 15 min Zeit um unser Lager aufzuschlagen,- aber wir Laizer sind pünktlich ;-)

 

 

Samstag: 18 km

Endlich der erster Paddeltag! Um 10.30 Uhr ist Briefing an der Einsatzstelle. Unsere beiden Tourenguides Fabio Carletti und Riccardo Pittia erläutern unter Zuhilfenahme einer Karte unsere Route in der Laguna di Grado. Die ersten Kontakte werden geknüpft, - wir lernen uns kennen. Mit einem 5-gängigen Menue in der Pizzeria/Ristorante “Alla Basilica" und netten Gesprächen geht dieser wunderschöne Tag zu Ende

Sonntag: 23 km + 10 km

Wir starten wieder vom Campingplatz Belvedere. Vorbei an der Isola di Barbana gelangen wir mit einiger Verspätung, welche der starken Gegenströmung geschuldet ist, zur Fischerinsel San Son. Dort werden wir mit Vorspeise, Hauptgang und sensationellem Nachtisch verköstigt. Ute, Peter aus Fulda, Manne, Andreas und ich beschließen nach Ende unserer Tour bei Sonnenuntergang nochmals zur Isola di Barbana zu paddeln.

Montag : 15 km

Heute steht die Besichtigung von Santa Maria di Barbana und Grado auf dem Programm.In Italien sollte man angemessen angezogen sein, wenn man Kirchen besichtigt, also wird mein "keusches Blüsle" mit den langen Ärmeln im Packsack verstaut. Die sehr sympathischen Guides Fabio und Riccardo können uns nun leider nicht mehr begleiten deshalb bittet Isa mich, mit ihr gemeinsam die Führung der Gruppe zu übernehmen. Das Vertrauen hat mich sehr gefreut ! Ich soll vorneweg paddeln und Isa will das Schlußlicht machen um den Überblick zu haben. Meine Aufgabe gestaltet sich allerdings als recht schwierig, da einige wenige Männer es wohl nicht ertragen können HINTER einer Frau zu paddeln...irgendwie habe ich das Gefühl mich in ständigem Wettrennen zu befinden ;-) Am Abend werden wir wieder herrlich verwöhnt mit einem Mehrgänge-Menue in der Pizzeria da Piero in Belvedere. Eine kleine Rüge von Isa in Richtung der "Rennpaddler" bleibt bei ihrer Ansprache nicht aus. Danke Isa, die folgenden Tage hat es besser funktioniert !

 

 

Dienstag: 15 km

Dieses Mal starten wir nicht ab Camping Belvedere sondern fahren mit den Autos ins Naturschutzgebiet Foce del Isonzo um diesen schönen Fluss mit und gegen die geringe Strömung zu paddeln. Das Brackwasser lädt zum Baden ein und gibt Gelegenheit die Boote innen und außen vom Salz zu reinigen. Peter Klinkert und ich beschließen bei der Rückfahrt je eine Solardusche beim Decathlon zu kaufen, da wir ab Freitag auf einer Insel ohne fließend Wasser sein werden und das Salz auf unserer Haut unangenehm ist. Das Abschlussessen "a la carte" gibt es dieses mal auf unserem Campingplatz bei sehr gutem Wein.

 

 

Mittwoch: 11 km

Nun setzen wir um nach Passo di Campalto. Hier bleiben die PKWs auf einem privaten, bewachten Parkplatz bis zur Rückkehr am Montag. Um 14:30 Uhr starten wir unsere Gepäckfahrt zur Insel Mazzorbetto in der Laguna di Venezia. Tito begleitet uns mit dem Motorboot und sorgt gemeinsam mit seiner Frau für ein leckeres Abendessen mit Meeresfrüchten im Scout-Camp. Die nächsten 2 Tage verbringen wir auf diesem wunderschönen Platz direkt gegenüber von Burano.

 

 

Donnerstag: 19 km

Wir paddeln zur Isola San Francesco del deserto. Das Kloster sowie der Name der Insel sind beide auf den Heiligen Franz von Assisi zurückzuführen, der dort 1220 nach seiner Rückkehr aus dem Orient anlegte. Nach einer Führung durch das Kloster und den Idyllischen Klostergarten geht unsere Fahrt weiter nach Burano. In diesem netten Städtchen mit den bunten Häusern, haben wir ein paar Stunden Zeit um zu bummeln. Am Abend gibt es Fleisch vom Grill und Peter und ich beeilen uns mit dem Essen, da wir nochmals nach Burano paddeln wollen um die Stimmung zu fotografieren, wenn dort die Lichter angehen.

 

 

Freitag: 20 km

Wir starten mit dem Gepäck im Boot zur Isola die Campalto, ein reines Naturamp ohne fließend Wasser und einer Sandtoilette. Zwischenstop mit 2-stündiger Führung machen wir auf der Insel Lazzaretto nuovo. Während der Pestepidemie von 1756 wurde diese Insel zum vorübergehenden Zwangsaufenthalt für die von der Krankheit möglicherweise angesteckten Personen, die mit Schiffen in Venedig einlaufen wollten. Die Reisenden wurden hier eine Zeit in Quarantäne gehalten.

 

 

Samstag: 26 km

Der Samstag steht uns zur freien Verfügung und die Kanuten aus Laiz, Peter aus Fulda ( inzwischen Mitglied bei uns Laizern ) und Stephan aus Bremen beschließen den Sonnenaufgang in Venedig zu erleben. Der Wecker klingelt um 4:00 Uhr und um 4:45 Uhr sind wir auf dem Wasser . Auf dem Canale Grande paddeln wir zum Markusplatz als der gelbe Ball am Himmel erscheint. Es sind unvergessliche Eindrücke ! Um 8:00 Uhr sind wir am Fischmarkt um dort die Boote abzulegen und Venedig per pedes zu erkunden. Gegen 15:00 Uhr paddeln wir noch ein kurzes Stück auf dem Canale Grande und durch die Gassen von Venedig um danach den Rückweg zu unserer Insel anzutreten. Großen Spaß machen uns die Wellen in Venedig, verursacht von den vielen Motorbooten.Am Abend verwöhnt uns Tito auf unserer Insel mit Leckereien vom Grill.

 

 

Sonntag: 42 km

Wir starten um 7:00 Uhr von der Isola di Campalto nach Venedig um bei der Vogalonga teilzunehmen. Es ist ein sehr beeindruckendes Erlebnis ! Ich lasse Bilder sprechen :-)

 

 

Montag: Eigentlich wollen wir heute eher ausschlafen bevor wir die Heimreise antreten, aber ein sehr starker Wind reißt gegen 4:00 Uhr morgens mein Zelt weg. Die Unruhe welche entsteht, weckt dann auch meine Kameraden und wir beschließen wegen dem starken Wind die Insel gemeinsam mit der restlichen Gruppe gegen 7:00 Uhr zu verlassen. Sehr, sehr müde sind wir auf der Rückfahrt .

 


Nachwort: Für die Kanuten aus Laiz und mich war diese Tour ein unvergessliches Erlebnis.Danke an Isa und Tito und alle Helfer für die wirklich perfekte Organisation und Danke an die Teilnehmer für die Kameradschaft und das Miteinander!

Text: Lucia

Bilder: Peter, Kathrin, Lucia